Fotoalbum versus Fotobuch – welche Vor- und Nachteile gibt es?
Von Sven Betting
Der Autor Sven Betting ist Chefredakteur bei FM* – Das Fotobuch Magazin.
Das Fotoalbum – der Klassiker
Ein echter Klassiker, wenn es um die ästhetisch ansprechende Art der Archivierung von Fotos geht, ist das Fotoalbum. Aktuell bieten wir übrigens auf unserer Gutscheinseite exklusiv für Albelli einen 15 Euro Gutschein – dieser Gutschein für Albelli kann auch für ein leporellogebundenes Fotoalbum auf Fotopüapier verwendet werden. Hier werden seit jeher Abzüge auf Papier untergebracht, um das Album später immer wieder durchblättern und sich an schöne Momente erinnern zu können. Seitdem allerdings die digitale Fotografie der analogen den Rang ablaufen konnte, gibt es noch eine andere Option, Fotos in einem Album zu präsentieren. Die Rede ist hier vom Fotobuch, das dank moderner Softwarelösungen mittlerweile von nahezu jedermann am PC entworfen werden kann. Damit ein solches Buch nicht nur digital vorliegt, wird der Entwurf an einen Fotobuchanbieter – in der Regel über das Internet – übertragen.
Dieser druckt dann das gewünschte Werk, sodass auch ein modernes Fotobuch stolz an der Kaffeetafel hervorgezeigt werden kann, ohne auf technisches Equipment für die Präsentation angewiesen zu sein. So weit, so klar: Das Resultat mag bei Fotoalbum und Fotobuch gut vergleichbar sein, geht man allerdings ein wenig mehr ins Detail, werden die Vor- und Nachteile beider Medien deutlicher erkennbar. Im Folgenden möchten wir diesen Vor- und Nachteilen nachspüren.
Dieser druckt dann das gewünschte Werk, sodass auch ein modernes Fotobuch stolz an der Kaffeetafel hervorgezeigt werden kann, ohne auf technisches Equipment für die Präsentation angewiesen zu sein. So weit, so klar: Das Resultat mag bei Fotoalbum und Fotobuch gut vergleichbar sein, geht man allerdings ein wenig mehr ins Detail, werden die Vor- und Nachteile beider Medien deutlicher erkennbar. Im Folgenden möchten wir diesen Vor- und Nachteilen nachspüren.
Das Erstellen eines Fotoalbums und eines Fotobuches
Wer nicht sehr jung ist und noch nicht seit jeher digital fotografiert, erinnert sich sicherlich gut: Ein Fotoalbum zu erstellen, ist eine recht zeitintensive Aufgabe in Hinblick auf Vorbereitung und Umsetzung. Die Fotos müssen im Vorfeld nicht nur ausgewählt, sondern ggf. auch als Abzüge nachbestellt werden. Der Einfachheit zuliebe beschränkte man sich diesbezüglich oft auf ein Format. Zudem mussten Fotokleber oder Fotoecken sowie am besten auch ein Lineal bereitliegen. Mit Ersteren wurden die Fotos befestigt, Letzteres half dabei, die Aufnahmen zumindest nahezu gerade auf den oft weißen leeren Seiten des Albums anzubringen. Recht einfach war die Aufgabe, ein Fotoalbum zu füllen, in der Regel nur dann, wenn man sich auf ein relativ schlichtes „Design“ festlegte, sich nicht zu sehr verkünstelte und die Bilder nicht mit handschriftlichen Notizen versah oder andere aufwertende Details umsetzte, die allerdings ohne Frage reizend sind. Eines steht aber auch in Hinblick auf die schlichte Lösung fest: Man benötigte immer ein gewisses Durchhaltevermögen, um ein ansehnliches Fotoalbum zu erstellen.
Dies ist im Grunde auch beim Fotobuch zu unterstellen: Wer ein solches sorgfältig plant, muss ggf. diverse Ordner auf seinem Rechner nach den besten Aufnahmen durchsuchen und diese eventuell sogar noch bearbeiten. Mittlerweile gibt es zwar auch Express-Fotobücher, die sich mithilfe der Software automatisch befüllen lassen, der Einfluss bei der Gestaltung ist dann aber naturgemäß sehr beschränkt. Zudem gibt es zumindest theoretisch eine technische Barriere bei der Fotobucherstellung: Wer keinen PC und keine digitalen Fotografien besitzt und keinen extremgroßen Aufwand betreiben möchte (PC leihen, Fotos digitalisieren etc.), ist schon einmal mehr oder weniger außen vor, allerdings kann auch schon ein fehlender Internetanschluss ein Hindernis sein. Zwar ist es durchaus möglich, einen Anbieter auszuwählen, dem man einen Fotobuchentwurf auch auf einer CD zuschicken kann, dies ist aber natürlich wesentlich aufwendiger als die einfache Übertragung über das Internet. Zumindest in Deutschland werden von den technischen Barrieren allerdings nur sehr wenige Menschen betroffen sein, sodass die Fotobucherstellung hierzulande bereits ein Massenphänomen werden konnte.
Der Effekt von Fotoalbum und Fotobuch
Oben bereits angeklungen ist, dass ein Fotobuch mitunter professioneller wirkt als ein selbst gestaltetes Fotoalbum. Für Perfektionisten ist dieses Argument selbstverständlich unschlagbar. Nicht unerwähnt bleiben soll allerdings auch, dass ein mit Händen hergestelltes Fotoalbum ebenfalls einen tollen Effekt erzielen kann: Man denke nur daran, ein altes Fotoalbum zur Hand zu nehmen und dort die Handschrift des Großvaters zu entdecken, der jedes Foto mit erklärenden Sätzen versehen hat. Gedruckte Buchstaben können diesen Effekt nicht so einfach erreichen. Zudem ist es möglich, in ein klassisches Fotoalbum auch kleine Erinnerungstücke – wie zum Beispiel Eintrittskarten – im Original einzukleben.
Diese und ähnliche Argumente sind allerdings keine, welche die Nützlichkeit moderner Fotobücher grundsätzlich infrage stellen. Vielmehr sind sie Anregungen, auch ein Fotobuch möglichst individuell und liebevoll zu gestalten. Das Fehlen handschriftlicher Beschriftungen kann zum Beispiel durch Beschriftungen kompensiert werden, die ausführlicher sind und noch mehr über die Ereignisse und denjenigen, der das Fotobuch erstellt hat, verraten. Eintrittskarten und Co. können abfotografiert werden oder man lässt in dem Fotobuch einfach ein wenig Platz, um diese nachträglich noch im Original einzufügen. Individualität ist auch bei einem Fotobuch erreichbar, indem man keine vorgefertigten Designs übernimmt, sondern die Gestaltung selbst in die Hand nimmt.
Fazit: Fotobuch versus Fotoalbum
Klassische Fotoalben sind als bedeutende Erinnerungsstücke nur schwer ersetzbar. Das moderne Fotobuch ist allerdings das Medium, das dieser anspruchsvollen Aufgabe durchaus gewachsen ist. Voraussetzung ist hierbei, dass das Fotobuch nicht als Massenprodukt gesehen wird, sondern genauso liebevoll gestaltet wird wie ein wirklich gelungenes klassisches Fotoalbum. In diesem Fall erschließen sich auch viele neue Möglichkeiten, die, geschickt genutzt, ein Erinnerungsstück entstehen lassen, an dem sich auch künftige
Generationen noch erfreuen werden. Praktisch ist ein Fotobuch im Zeitalter der digitalen Fotografie ohnehin: Es lässt sich von jedem Ort der Welt aus gestalten und bestellen, Abzüge müssen nicht in Papierform vorliegen, man benötigt kein Bastelmaterial und jeder nicht ganz gelungene Gestaltungsschritt lässt sich bei Bedarf vor dem Absenden des Entwurfes wieder rückgängig machen.
Autor: Sven Betting
FM* - Das Fotobuch Magazin
Sven Betting ist Chefredakteur bei FM* - Das Fotobuch Magazin. Er ist begeisterter Hobbyfotograf. 10 Jahre Erfahrungen als Journalist bei deutschen Tageszeitungen und viele Jahre im Online Marketing der Druckindustrie fließen in die Berichterstattung für das Magazin ein.
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Hallo Anke,
Belichtung / Fotobuch: ca. 200 Jahre (wobei das natürlich Herstellerangaben sind, Erfahrungswerte gibt es da natürlich auch noch nicht)
Digitaldruck: Viele Anbieter kommunizieren lebenslang als Haltbarkeitsangabe – dies ist natürlich sehr schwammig.
Die Lebensdauer hängt natürlich auch immer von der Art der Aufbewahung und Nutzung ab: trockene, dunkle Lagerung dürfte die Haltbarkeit extrem verlängern.
Vielen Dank für diesen Artikel, der mich allerdings wesentliche Aspekte vermisen lässt. Fotohaftecken oder gummierte Untergründe, die die Bilder im Album fixieren, verlieren ihre Klebekraft oft im Laufe der Zeit. Selbst Kunststofftaschen zum Einstecken und Umklappen der Bilder gehen nach einigen Jahren leicht kaputt. Bei Fotobüchern ist die Haltbarkeit – je nachdem, wie oft und von welchen Büchermuffeln sie angesehen werden – ist die Haltbarkeit hauptsächlich von der Art der Bindung abhängig.
Ganz wichtig ist auch der Umstand, dass Fotos oft im Laufe der Zeit verblassen oder sich die Farben verändern, auch wenn sie dunkel aufbewahrt werden, d.h. die Alben zugeklappt sind. Mich würde interessieren, wie sich das mit der Lichtempfindlichkeit oder langfristigen Farbtreue bei Fotobüchern (vornehmlich Digitaldruck) verhält.
Ein Fotobuch kann man auch wie ein klassisches Fotoalbum gestalten. Alles was man sonst einkleben würde, wie Tickets, Postkarten oder was auch immer, könnte man auch scannen und so in einem Fotobuch wie Fotos auch platzieren. Scrapbooking geht also auch digital und ich mache das schon eine ganze Weile so. Meine Fotoalben kommen bei Freunden und Verwandten sehr gut an und haben auch schon Nachahmer gefunden 🙂
Selbst Fotos einzukleben hat was. Ich habe auch schon ein paar Fotobücher gemacht und finde die eigentlich auch ganz schön. Trotzdem ist es noch was ganz anderes, selbst ein Fotoalbum zusammenzustellen un die Bilder wirklich einzukleben.
Ich finde beides toll. Beim Fotoalbum kann man mit Liebe eine Menge miteinkleben außer nur die Fotos. Eintrittskarten, Erinnerungsstücke, getrocknete Pflanzen aus dem Urlaub. Das ist schon was besonderes. Mit ebenso viel Kreativität kann aber auch ein Fotobuch zusammenstellen und mit viel Text anreichern und interessante Annordnungen der Bilder aufbauen. Mal ganz abgesehen von den vielen Spielereien und Effekte zur Bildbearbeitung, die viele Programme bieten.