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Thema: Fotoreisen

Fotoreisen: Traumpfade Deutschland – Malerweg Elbsandsteingebirge

Von Ralf Falbe

Ralf Falbe ist freier Bildjournalist und Herausgeber von Reisepublikationen. Seine Fotos erschienen u. a. im „Stern“ oder „FÜR SIE“.

Eine Fotoreise entlang dem Malerweg im Elbsandsteingebirge: Das Wandern ist des Müllers Lust. Die Reise führt nach Pirna bei Dresden, ein schmuckes Kleinstädtchen mit sanierten Gassen, restaurierten Gewölben, einem historischen Marktplatz und sogar eine eigene Burg lässt sich hier erkunden. Der perfekte Ausgangsort für Ausflüge in die Sächsische Schweiz, die mit dem Malerweg – eingeweiht 2006 – einen der abwechslungsreichsten Wanderwege der Republik zu bieten hat.

Der Malerweg: Ein Märchen aus Stein

In Stadt Wehlen setzt die Elbfähre über und man folgt dem gut ausgeschilderten Wanderpfad in Richtung Basteibrücke. Ein Märchen aus Stein erwartet den tapferen Wandersmann. Die fantastische Erosionslandschaft ist geprägt von bizarren Felsformationen, tiefen Schluchten, grandiosen Höhlen und beeindruckenden Basaltkuppen.

Mehr als 1.200 Kilometer markierte Wanderwege bieten Naturfreunden über 15 spannende Rundtouren für jeden Anspruch. In manchem verwunschenen Tal erwartet man gar, dass plötzlich Elfen oder Waldgeister in Erscheinung treten.

Elblauf (Foto: Ralf Falbe) – Fotodaten: 1/2000, f/4.5, ISO 200, 50 mm

Sehenswürdigkeit am Malerweg: Die Basteibrücke

Elbaufwärts führt der Schwarzbergweg zum Rastplatz „ Steinerner Tisch“, der einst von Kurfürst August dem Starken errichtet wurde, um hier stilvoll nach der Jagd zu speisen. Nach etwa 20 Minuten führt der Pfad zur größten Sehenswürdigkeit der Sächsischen Schweiz, der Basteibrücke. Besuchern bietet sich hier ein atemberaubendes Panorama auf den Wehlgrund – ein Seitental des Amselgrundes – und den Elblauf, beides spektakuläre Naturkulissen. Gegen geringen Eintritt lässt sich die Felsenburg Rathen besichtigen, wo man über zweihundert Jahre alte Felsinschriften und beeindruckende Ausblicke bestaunen kann. Über Stufen steigt man danach den Basteiweg hinab in den Kurort Rathen oder besucht die Freiluftbühne Rathen und den Amselsee mit seinem Amselfall. Zahlreiche Restaurants laden unterwegs zu Speis und Trank, um sich nach der Wanderung zu stärken. Zu Recht galt das Basteigebiet bereits vor zweihundert Jahren als Inspirationsquelle für bedeutende Künstler wie Caspar David Friedrich, die hier in der ursprünglichen Wildnis eine Fülle von Bildmotiven fanden.

Basteibrücke im Elbsandsteingebirge (Foto: Ralf Falbe) – Fotodaten: 1/640, f/4.5, ISO 200, 50mm

Das Kirnitzschtal bei Bad Schandau

Beliebtes Wanderziel ist auch das Kirnitzschtal bei Bad Schandau, gut erschlossen durch die gleichnamige historische Kirnitzschtalbahn. Seit 1898 befördert diese 1-Meter-spurige Straßenbahn Wanderer, Naturliebhaber und Touristen quer durch den hiesigen Nationalpark. Nach einer Fahrtzeit von rund 30 Minuten erreicht man die Endhaltestelle „Lichtenhainer Wasserfall“, wo sich ein gut markierter Pfad zum Wasserfall und zur Felsenhöhle „Kuhstall“ teilt. Vom Wasserfall aus führt hinter dem Parkplatz ein markierter Weg bergauf zum Felsmassiv des Neuen Wildenstein, wo sich der „Kuhstall“ befindet. Über die „Himmelsleiter“ – in Stein gehauene Eisenstufen zwischen zwei Felswänden – erreicht man das Kuhstall-Plateau, wo sich in knapp 400 Metern Höhe eine beeindruckende Aussicht auf Schrammsteine und Affensteine bietet. Freeclimber finden hier ebenfalls markierte und freistehende Felsformationen, an denen sportliche Naturen ihr Talent unter Beweis stellen können. Es gelten die Sächsischen Kletteregeln, wonach die Verwendung von Magnesia oder Klemmkeilen verboten ist.

Kirnitzschtal (Foto: Ralf Falbe) – Fotodaten: 1/30, f/5.6, ISO 220, 170 mm

Naturwunder im Elbsandsteingebirge: Das Prebischtor

Ein ebenfalls bedeutendes Naturwunder der Region ist das Prebischtor, ein Felsbogen und zugleich Wahrzeichen der benachbarten Böhmischen Schweiz. Der Steinbogen mit seiner Spannweite von rund 26 Metern gilt als größte natürliche Sandsteinbrücke Europas. Mit der S-Bahn gelangt man bis nach Schöna, wo am Fluss die Elbfähre nach Hrensko (Herrnskretschen) übersetzt. Hier beginnt bereits Tschechien, was auch Dutzende von Vietnamesenständen eindrucksvoll dokumentieren. Eine Zoll- oder Personenkontrolle scheint es nicht zu geben, so dass sich unter der einreisenden Wandergruppe auch einige kettenrauchende Schnäppchenjäger befinden. Schnaufend stapfen diese entschlossen in Richtung Schnapsläden, während sich die anderen durch die steile Schlucht mit den vielen einladenden Restaurants arbeitet. Nach etwa 20 Minuten Fußmarsch gabelt sich die asphaltierte Straße und linkerhand führt ein steiler Waldpfad zu dem ersehnten Felsbogen. Es herrscht dichter Betrieb beim Aufstieg und beinahe Volksfestcharakter. Man trifft auf füllige Rentner mit eisernen Lungen, aber auch auf junge Mädchen in Flip-Flops statt Wanderstiefeln. Oben dann dröhnt Musik aus der Gastsstätte Falkenhorst und es läuft preiswertes Budweiser in glückliche Gesichter. Verdienter Lohn des Schweißes.
Pixum
Pixum

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Gut zu wissen zum Malerweg

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  • Anreise: Von Dresden und Pirna aus verkehren in regelmäßigen Abständen S-Bahnen, Busse und Dampfschiffe in die nahe gelegene Sächsische Schweiz

Info: www.ovps.de

 

  • Malerweg: Auf 112 Kilometern schlängelt sich der gut markierte Wanderweg durch die Sächsische Schweiz

Info: www.malerweg.de, www.nationalpark-saechsische-schweiz.de.

 

  • Unterkunft: Preiswerte Unterkünfte lassen sich vor Ort finden oder vorab über den Sächsischen Tourismusverband buchen

Info: www.saechsische-schweiz.de.

 

  • Freeclimbing: Geführte Stiegentouren oder Klettern & Yoga bieten diverse Kletterschulen in der gesamten Region an

Info: www.bad-schandau.de

 

  • Kanu Aktiv Tours: Die Sächsische Schweiz aktiv erleben mit dem Kanu auf der Elbe oder in geführten Gruppentouren

Info: www.kanu-aktiv-tours.de

Tipps zur Fotopraxis

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  • Der frühe Morgen sowie der späte Nachmittag liefern das beste Fotolicht. Ein Polarisationsfilter verhilft zu satten Farben und neutralisiert störende Reflexionen.
  • Reisefotografie bedeutet zumeist Landschaftsfotografie. Bevorzugen Sie die Halbtotale und wechseln so oft wie möglich in Nah- und Großaufnahmen, um die Bildtiefe zu optimieren.
  • Der persönliche Sucher: Für die Beurteilung des Bildaufbaus können Sie mit beiden Händen einen rechteckigen Rahmen formen und diesen mit ausgestrecktem Arm halten. Auf diese Weise setzen Sie Motive wie ein Teleobjektiv in Szene.
  • Achten Sie auf gerade Linien bei Landschaftsaufnahmen. Das gilt für die Vertikale und für die Horizontale.
  • Empfehlenswerte Programme zur nachträglichen Bildbearbeitung sind Photo Mechanic, Paint Shop von Coral, Picasa von Google, Adobe Lightroom oder Adobe Photoshop.

Autor: Ralf Falbe

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